Kultur Kolumne


Zitat Hellmuth Karasek: wie das Leben gestalten?

Riesenrad auf dem Volksfest dreht sich im Kreis

Wer sich im Kreis bewegt, kommt darin um.

Hellmuth Karasek

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) am 04.01.2012 sind diese Zeilen von Hellmuth Karasek zu finden. Von 1974 bis 1996 leitete er beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel das Kulturressort und wurde zu einem der bekanntesten Literatur- und Filmkritiker. Seine Erfahrungen verarbeitete er in dem 1998 bei Rowohlt erschienenen Schlüsselroman Das Magazin. Nach seiner Zeit beim Spiegel war er bis 2004 Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegels.

Danach arbeitete er unter anderem für die Zeitungen Die Welt, Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost der Axel Springer AG. Von 1988 bis 2001 war Karasek neben Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler ständiger Teilnehmer an der ZDF-Sendung Das Literarische Quartett. Das genannte Trio wurde durch einen wechslenden Gast zum Quatett.

Als Buchautor sowie Theater- und Filmkenner war er Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland und in der Freien Akademie der Künste in Hamburg. 1992 wurde Karasek Honorarprofessor am theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg. Außerdem war er Unterstützer des Zentrums gegen Vertreibungen.

Im genannten Interview mit der SZ verriet Karasek, welcher sein liebster Roman ist: Tolstois Anna Karenina. Allein dessen erster Satz zeige, wie ein perfekter erster Satz in der Weltliteratur auszusehen hat, so Karasek: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie dagegen ist unglücklich auf ihre besondere Art.“

Mit 81 Jahren ist der Literatur-Kritiker im Jahr 2015 gestorben. Seine Tochter, Laura Karasek, ist auch im Fernsehen aktiv und arbeitet nunter anderem als Autorin, Moderatorin und Rechtsanwältin.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hellmuth_Karasek

Kommentare

7 Antworten zu „Zitat Hellmuth Karasek: wie das Leben gestalten?“

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  1. Keine Entscheidung ist eben auch eine Entscheidung. Wenn wir zu lange damit warten, zum Beispiel aus Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, um uns aus einem Hamsterrad zu befreien, dann ist das auch eine Entscheidung. In diesem Fall gegen uns selbst.

  2. damit hatte Herr Karasek unbedingt recht. vielleicht lässt sich das in der heutigen Zeit auf das berühmt-berüchtigte Hamsterrad projizieren.

  3. Tom

    Daraus könnte man folgern: Wer sich nicht im Kreis bewegt, kommt nicht um.

    Und das ist natürlich Quatsch, denn jeder, der sich bewegt, ob außerhalb oder innerhalb eines Kreises, wird irgendwann, irgendwo und irgendwie umkommen. Und damit wird’s dann trivial: Wer sich bewegt, kommt um.
    Das erinnert dann höchstens noch an „Sport ist Mord“…

    Übrig bleibt eine schöne Worthülse, aber leider mit wenig Inhalt. Und genau dafür stand (imho) auch Hellmuth Karasek: Klingt gut, sagt wenig.

    Habe ich jetzt irgendjemanden provoziert? 🙂

  4. Gabi

    Wie wahr, wie wahr.

  5. dillermatte

    Ich hab Herrn Karasek zweimal persönlich getroffen. Beide male hatte er mich mit seiner lebensfrohen und witzigen Art zum Lächeln gebracht. Schade dass er nicht mehr unter uns weilt. Ich bin mir jedoch sicher, dass, sofern es denn einen Gott gibt, der liebe Herr Karasek einen Platz im Himmel bekommen hat.

  6. Philosophie Forum

    Ja, es gibt wohl wirklich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um unglücklich zu sein.

    1. Vermutlich sogar mehr als jene, die zum Glücklichsein taugen.