Fakt ist …! Diskussionsabend im MDR

Messe Stadt
Leipzig, Heimat des MDR

FAKT ist …!  – der Polittalk des Mitteldeutschen Rundfunks. Abends um zehn geht es nicht mehr ganz so heiß her; typisch Regionalfernsehen eben. Sozialparadies oder Almosenrepublik – dank FDP-Chef Westerwelle, der mit seiner Hartz-IV-Dekadenz-These das Volk und die Medien erstaunlich intensiv wachgerüttelt hat, wurde ein aktuelles und spannendes Thema gefunden. Gewiß, eine Lösung der Frage, wie man einen Sozialstaat schafft, der nicht zugleich die arbeitende Bevölkerung über Gebühr belastet, ist leider nicht trivial. So lebhaft die Diskussion im Algemeinen zu diesem Thema derzeit ist, konnte der MDR-Talk den Zuschauer nicht schlauer machen. Um es vorweg zu nehmen: dieser MDR-Abend brachte keinen Fortschritt in der Sache, was auch am Personal der Runde gelegen haben mag:

  • Hans-Olaf Henkel, Ex-Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie
  • Sahra Wagenknecht, wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der LINKEN
  • Sven Morlok, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (FDP)
  • Gunnar Heinsohn, Soziologe und Ökonom

Herr Henkel kann außerordentlich schick lächeln. Ansonsten zitiert er dänische Arbeitsmarktstrategien, Schwarzarbeitproblematiken und Mindestlohnvarianten. Frau Wagenknecht ist hellwach und hat immer ein Argument mehr als ihre Gegenüber, dennoch mag man ihr nicht zuhören, allein des hoch geschlossenen Kragens wegen. Herr Heinsohn spricht kluge Sätze, aber kann eine Mischung aus Soziologie und Wirtschaft tatsächlich Deutschland retten? Und der Minister aus Sachsen schlägt Dinge vor, die er als Regierungsbeteiligter ganz einfach umsetzen könnte, es aber aus unerfindliche Gründen nicht tut.

Einziger Lichtblick der Sendung: Ines Krüger, die zum Glück nicht mehr Brisant moderieren muß. Die Gestik reicht noch nicht ganz für DAS ERSTE, die Truppe der Wortfechter hat sie allerdings im Griff. Bleibt die Frage, ob FAKT ist …! eine typsche MDR-Sendung ist? Gewiß, die Assistentin, die die Zuschauerfragen vorliest, ist echt MDR: zu schnell, zu laut, zu aufgeregt – wahrscheinlich allerdings ein Publikumsliebling, da unwahrschenlich sympathisch. Nicht verwunderlich deshalb ihr Titel: Die Bürgermoderatorin.

Foto: Thomas Kohler@Flickr CC-Lizenz


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5 Antworten zu „Fakt ist …! Diskussionsabend im MDR“

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  1. Renate

    Bitte bei Veröffentlichung o.g. Artikel meinen Nachnamen entfernen, danke.

  2. Renate

    Ich liege mit 69 Jahren, mit 2 Kindern (Müttergeld) unter der Armutsgefährdungsgrenze. Habe die Rente mit 65 u. 2 Monaten erst Inanspruch genommen = 587,72 € (beginnend mit 492,- €) u. habe das ganze Leben mit kurzer Unterbrechung gearbeitet. Pflege meiner Großmutter (VdN) wurde von der Rentenstelle nicht angerechnet, obwohl es im SV-Buch vom VdN in der DDR abgestempelt war. Durch Arbeitsverlust haben wir uns vor der Währungsunion im Baunebengewerk (mit wachsend 17 Arbeitsplätzen) 1990 selbständig gemacht. Durch nichtbezahlte Werklohnforderungen u. Körperverletzung zwang uns die Situation zur Gewerbeaufgabe, da bei den Verlusten ca. 800.000 € in 8 Jahren zu beklagen waren. Das üble Spiel, bauen lassen Justizkredite Inaspruch nehmen u. in den Ruin befördern oder Urteil bekommen, oder Vergleich u. zwischenzeitlich Beklagter Konkurs od. Insolvenz. Ich brauche heute noch keine Tarnkappe bei allen geschaffenen Trockenbauarbeiten aufzusetzen! Werde bis heute mit dieser Betrugszahlungsmoral nicht fertig, Gesundheit u. viele Verluste die wir erdulden mußten, wo man allen mit Dokumenten u. Fotos belegen kann. Erstmals habe ich über “ f “ heute Nacht, wegen 1 Löschungsbewilligung, die mir mittels Beschluß vom LG K. als Vergleich, ohne Anhörung am 24.02.2016 auferlegt wurde, dem Schuldner eine negativ-Bewertung öffentlich dargelegt, worauf er Std. danach reagierte. Der Vergleich von der Einzelrichterin zu der Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs auf Eintragung einer Sicherungshypothek (Höhe nach gerichtl. Prüfung 11.8.1993 umbewertet 107.666 €) Vergleich dazu “ 0 “ Zahlung u. Löschung freigeben somit werden die Kosten gegeneinander aufgehoben. Die Schuld bleibt bestehen, auch wenn man mich zwingt, das Grundbuch zu räumen! Nun droht der gegnerische RA aus dem Vergleich die Zwangsvollstreckung zu betreiben. Kann mir hier jemand einen Rat geben, erbitte gern Information.

  3. Uschi

    HARTZ IV
    Ich bin Nichtleistungsempfänger, da mein Mann Arbeit hat. Auch ich stand genauso oder noch mehr unter Beschuss von der Arbeitsagentur. Ich bin 30% behindert (Erzieherin mit Stimmbandlähmung, Rückenproblemen, berufsunfähig. Bei meinem letztn Termin bei meiner Beraterin, empfing sie mich mit „Ich muss alle Nichtleistungsempfänger in Arbeit bringen, Hier haben sie eine Liste für das Berufsfreiwilligenjahr, bewerben sie sich.
    Ich hatte mich im Vorfeld erkundigt und nicht passendes gefunden, viele wollen kräftige Peronen – Krankenhäuser, Pflegeheime, Wäschekammern. Meine Beraterin machte mir den Vorschlag im Kindergarten mit den Kindern zu spielen vorzulesen – ich verwies auf meine stimmprobleme – da gehen sie eben zu den senioren – da benötige ich auch meine Stimme – danach sind sie wieder krankenversichert – das bin ich über meine kleine Rente – und sie sind danach wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt – da habe ich nur gelacht. Da hat meine Beraterin gesagt:“ Da melde ich sie eben ab und einen Tag später hatte ich die Abmeldung und nicht etwa für den Tag der Beratung sondern für den Vortag.
    SO SENKT MAN AUCH DIE ARBEISLOSENZAHLEN Wie mir meine Beraterin mal sagte beziehen etwa 9 Milionen Leitungen vom Staat und nicht nur 3 Milionen, wir werden doch nur belogen. Genauso das Berufsfreiwilligenjahr, wenn alle dazu gezwungen werden – dann kann man sagen es wird gut angenommen und allein ich kenne 3 Fälle, wo es so war.Seit 2007 habe ich kein Angebot mehr von der Agentur bekommen, Zeitung, Internetkann man vergessen. Zeitarbeitsfirmen arbeiten zum größten Teil auf der Basis von Vermittlungsgutscheinen und die bekommen Nichtleistungsempfänger nicht und ohne kann ich mir die Vermittlung nicht leisten. Wenn ich alles bezahle was Hartz IV empfäger frei haben zu den Sozialleistungen z.B Medikamente, GEZ. Zahnarztleistungen (Gebiss), Massagen, dann habe mein Mann und ich weniger wie einer der Hartz IV hat.
    Meine Frage ist: das Berufsfreiwilligenjahr ist doch freiwillig, wieso werden Nichtleistungsempfänger gezwungen und Hartzempf nicht. Für Jugendliche Hartzempf. wäre das doch ein Schritt zu einer Ausbildung, auf den 1.Arbeitsmarkt. Viele haben früher über den Zivildienst ihre Berufung gefunden. Ohne Angebote und Druck kommen Jugendliche kaum aus dem Elend. Eimal Hartz IV, immer Hartz IV – was für eine Zukunft

  4. Sigrid Glozinski

    Massentierhaltung-Mastanlagen

    Als Tierfreund kann ich nur sagen, Leute lasst es nicht zu, dass Millionen von Tieren für das tägliche „große Fressen“ sterben müssen. Leider hat ein Großteil der Menschen die Beziehung zu Tieren verloren, sie sehen ja auch nicht, welche Qual diese Tieren ständig erfahren, man kann deren Leid nicht nachempfinden. Sie leiden wegen uns und haben nicht die geringste Chance, auf ein würdiges Tierleben. Leider wird die Frage der Massentierhaltung mit dem Geldbeutel beantwortet, nicht mit dem Herzen. Ich fürchte, dass das was wir den Tieren antun, und zwar ständig, können Menschen in Jahrhunderten von Jahren nicht wieder gutmachen.

  5. Siladi

    Rente
    Warum müssen nicht alle einzahlen, die ihre Renten aus dem Rententopf erhalten?
    z.B. die Beamten. Viele im Osten erhalten, wie man aus Gesprächen erfahren kann, nur eine Rente von 600,- bis 800,- Euro, obwohl sie über 40 Jahre gearbeitet haben. Es wäre einmal interessant zu erfahren, in welchem Alter in der EU in Rente gegangen wird?
    An die Diskussionsrunde:
    Können Sie sich eine Lehrerin vorstellen ,die mit 70 vor einer Grundschulklasse steht?
    Mit freundlichen Grüssen
    Szilagyi