Schwierige Wahl des richtigen Verkehrsmittels

Schiff im Hafen

Die Benzinsorte Super-E10 – sie könnte sich zum ultimativen Stammtischthema des Jahres entwickeln. Plötzlich wird jeder Kraftfahrer zum Verbrennungsmotorenexperten. Doch die Diskussion greift viel zu kurz: nicht nur die Wahl des Sprits ist schwierig, die komplette Verkehrsmittelauswahl sollte gut bedacht sein. Hier die Entscheidungshilfe der Kultur-Kolumne:

  • Schiffe bieten eine gute Aussicht und sind erfreulich gemächlich unterwegs. Nur leider führen die wenigsten Seewege dorthin, wo man gerade hin möchte (vor allem durchschnittliche deutsche Innenstädte sind in der Regel wassertechnisch schlecht erschlossen).
  • Ein Flugzeug kann abstürzen (es ist natürlich sehr viel sicherer als andere Verkehrsmittel) und dauergrinsende, uniformierte und zu stark geschminkte Mitarbeiterinnen sind auf Dauer schwer erträglich. Außerdem war Sonja Zietlow mal Pilotin, was den Berufsstand in einem merkwürdigen bis bedenklichen Licht erscheinen lässt.
  • Die Bahn ist bequem (wenn man einen Sitzplatz ergattert), billig (wenn man sich mit vier anderen ein Regionalticket teilt) und pünktlich (in der Schweiz). Es zieht grundsätzlich auf allen Bahnhöfen, auch auf den überdachten.
  • Das Auto kann man mit Super-E10 betanken, aber das ist so was von gestern, denn alles ohne Ladekabel hat beim KFZ wohl keine Zukunft.
  • Bus wäre eine Alternative, wenn nicht so viele Linien-Busfahrer auf der Welt unfreundlich wären.
  • Bliebe das Fahrrad, was entweder gestohlen ist oder ein defektes Licht hat.
  • All diese Formen von Fahrzeugen sind grundsätzlich abzulehnen: Lastenräder (zu breit für den Fahrradweg und zu wenig Platz für Gepäck), Motorräder (viel teurer als Fahrräder und dennoch kein Dach) und natürlich sind Tretroller, egal ob mit oder ohne Elektroantrieb, nichts für Leute, die noch etwas Würde haben.
  • Einziger Ausweg scheint eine Reise im Ballon. Hierzu findet Daniel Kehlmann in „Die Vermessung der Welt“ folgende hübsche Beschreibung der Schrulligkeit dieser Luftraum-Spezies:

„Am nächsten Morgen klopfte jemand an seine Tür. Ein Junge stand draußen, sah mit aufmerksamen Augen zu ihm auf und fragte, ob er mitfliegen dürfe. Mitfahren, sagte Pilâtre. Mit dem Ballon fahre man. Man sage nicht fliegen, sondern fahren. So sei es Sitte unter Ballonleuten. Welchen Ballonleuten? Er sei der erste, sagte Pilâtre, und er habe es so verfügt. Und nein, natürlich könne keiner mitfahren.“

Daniel Kehlmann in „Die Vermessung der Welt“

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Kommentare

15 Antworten zu „Schwierige Wahl des richtigen Verkehrsmittels“

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  1. Karlson

    Danke für den Artikel, ich habe mich für eine Symbiose aus Bahn und Ballon entschieden 😀

  2. Also ich bin großer Fan des Artikels. Mein favorisiertes Verkehrsmittel ist und bleibt allerdings das Fahrrad. Das schon die Umwelt, man bewegt sich, was der Gesundheit zuträglich ist. Die Kritikpunkte am Rad kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen – sobald man sich ein gutes Schloss kauft, wartet das Fahrrad auch noch an der Stelle, an der es abgestellt wurde. Auch ein kaputtes Licht sollte niemanden stoppen, denn eine Fahrradwerkstatt kann da schnell Abhilfe schaffen. Ansonsten kann auch einfach ein Stecklicht verwendet werden! Klar ist allerdings auch – das Wetter kann den Spaß auf dem Fahrrad deutlich schmälern. Sobald die ersten Tropfen fallen, macht das ganze dann keine Freude mehr. Also einfach auf den Sommer freuen!

  3. Florian

    Also ich bin auch ein großer Fan des Artikels. Für mich ist und bleibt das Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl. Da hat man sich dann direkt schon bewegt, wenn man mit dem Rad von A nach B fährt, was ja recht förderlich für die Gesundheit ist. Mit einem richtigen Schloss steht das Rad nach der Arbeit auch noch dort, wo man es abgestellt hat… Ein einziges Manko wäre für mich tatsächlich die doch recht große Wetterausgesetztheit – solange es trocken bleibt, ok. Aber sobald die ersten Tropfen fallen, wirds ungemütlich. Ein kleiner Nachtrag zum kaputten Licht – in einer Fahrradwerkstatt kann da schnell Abhilfe geschafft werden. Ansonsten einfach ein Stecklicht benutzen!

  4. Natürlich ist es wünschenswert für Kurzstrecken nur das Rad oder die Füße zu nehmen, aber die meisten Menschen bevorzugen einfach den heutigen Luxus des Automobils. Es gibt die ultimative Freiheit zur Mobilität und ist am bequemsten (solange man nicht im Stau steht). Auch mit der Elektromobilität wird das Automobil spannender, denn die Städte haben das Potential wieder sauberer zu werden. Das freut dann auch die übrigen Radfahrer und Fußgänger, denn die Elektro-Boliden haben keine CO2 Ausstöße mehr.

  5. Max Tanner

    Sie wollen schneller von A nach B kommen aber nicht immer das Fahrrad mitnehmen? Oder sie möchten Ihre Kinder mit auf eine gemeinsame Fahrrad-Tour nehmen? Dann ist die Anschaffung eines Trottinetts sicherlich keine schlechte Entscheidung.Ein Trottinett ermöglicht nicht nur mehr Flexibilität und ein schnelleres Vorwärtskommen, sondern punktet auch durch einen hohen Fahrspaß. Viele Modelle können schnell und platzsparend zusammengeklappt werden und nehmen daher auch wenn sie nicht benötigt werden, keinen unnötigen Platz weg. Um einen maximalen Fahrspaß zu garantieren, sollten Sie beim Kauf ein paar Dinge beachten.

    So sind hochwertige Reifen sehr wichtig, da diese die für ein leichtes Rollen sorgen. Bei einem größeren Trottinett sollten auch Bremsen angebracht sein, die bei hohen Geschwindigkeiten schnell zum Stop führen. Wenn Sie lange mit diesem Roller unterwegs sein wollen ist es auch von Vorteil, wenn sich der Lenker in der Höhe verstellen lässt. So wächst das Trottinett mit und begleitet Sie eine lange Weile. Wir haben ein paar Trottinetts für Sie getestet und die besten 5 in einer Übersicht zusammengefasst, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern:

  6. Hallo,
    super Artikel. Ich muss gestehen, wenn es die Möglichkeit gibt, fahre ich unendlich gerne Schiff. Für Kurzstrecken ist natürlich das Fahrrad mein MIttel der Wahl.
    Euch allen eine schöne Weihnachtszeit!!

  7. Martin

    Absolut lesenswerter Artikel, mit dem gewissen Zwinker! 😉 Die Wahl des Verkehrsmittels sagt einiges über die Person an sich aus, finde ich. Letztendlich muss man sich dann doch selber entscheiden welches Verkehrsmittel das richtige für einen ist, egal was es mit sich bringt, beziehungsweise was einem geraten wird!

  8. Elektrofahrrad

    Ist es heutzutage nicht so, dass man sich auch über die Auswirkungen der Entscheidung Gedanken machen sollte? Ich würde in jedem Fall das Fahrrad wählen. Gibt es doch heutzutage so tolle Alternativen, wie ein Elektrofahrrad. Elektro in Kombination mit eigener Ausdauer – Hilfe + eigene Leistung. Man hilft somit nicht nur sich selbst, sondern auch gleichzeitig der Umwelt.

    Eine Ausrede nach dem Motto: Ich bin nicht fit genung, ist durch den zusätzlichen Antrieb auch nichtmehr akzeptiert 😀

  9. Fahrrad

    Also ich würde immer das Fahrrad bevorzugen, man verbraucht kein Geld und verbrennt Kcal doppel Bonus 🙂 Aber ihr habt schon recht heute von A nach B zu kommen ist nicht immer einfach. Danke für den tollen Artikel.

  10. E-Bike

    Die Antworten in deiner Kolumne hören sich so an wie die meisten meiner Ausreden, wenn ich an einem Sonntag keine Lust habe raus zu gehen ;D

    Ein guter und lustiger Artikel. Darauf muss man erstmal kommen 🙂

  11. […] wie Facebook sagen mittlerweile jedem unter uns etwas. Auch Konzepte wie Couchsurfing oder private Mitfahrgelegenheiten finden immer größeren Anklang und etablieren sich als interessante Alternativen zu […]

  12. Olaf

    Von Donnerstag, 18 Uhr, bis Sonntag, 24 Uhr, wird außerdem auf der Lombardsbrücke zeitweise die rechte Spur Richtung Hauptbahnhof gesperrt.Von Donnerstag bis Samstag, jeweils zwischen 21 und 24 Uhr, wird die Brücke in beide Richtungen gesperrt.Der Anlieger- und Lieferverkehr für den Neuen Jungfernstieg und die Colonnaden läuft über die Esplanade.Bei einem hohen Besucheraufkommen werden Jungfernstieg und Ballindamm auch häuserseitig zeitweise gesperrt.

  13. Martin Fahrer

    „Ein Flugzeug kann abstürzen“
    hahah, so lustig! Auf dem Fahrrad friert man sich den A… ab. Also ich empfehle da immer noch die Mitfahrzentrale mit dem Auto. So kommt man schnell von A nach B und das günstig und ohne Ärger. Verpflichtungen wie Benzinbeschaffung, Reparaturen und Versicherungsbeiträge trägt der Inhaber des Wagens. Man kann sogar Alkohol trinken. Eine wundervolle Nutznießermethode, was sagt Ihr dazu?

  14. Sehr gelungener Bericht. Am schockierensten ist wohl die Tatsache, dass Sonja Zietlow Pilotin war. Schmälert meine Flugangst auf jeden Fall nicht!!!

  15. Toller Artike!! Den meisten Sachen muss ich wirklich zustimmen, es ist nicht so einfach, heutzutage von A nach B zu gelangen. Danke für die lustige Anregung zum Nachdenken!